Pressestimmen

„Hair“ – Landestheater Detmold 2012

„…eine schöne Idee, das Achtundsechziger-Musical im Heute zu erden, ohne dass es aufgesetzt wirken würde. Und letztendlich sind es ja die Werte, mit denen Sheila ihre Jugend beschreibt, die bleiben und bis heute wirken: Freiheitsliebe und Toleranz....Blickfänge, die Hair auf der relativ kleinen Detmolder Bühne zu einem farbig-lebendigen Musicalabend werden lassen, der auch mit nachdenklichen Momenten aufwartet. So inszeniert Böhling Claudes LSD-Rausch als Horrortrip in Kriegsschrecken....und doch steht bei Hair heute sicher weniger die Handlung im Vordergrund - vielmehr sind es die Songs, die das Stück bis in die Gegenwart im Musical-Kanon halten. Ein paar dieser Lieder kennt jeder, zumindest in bearbeiteter Form. In ihrer Vielfalt drücken sie die Geisteshaltung einer Generation aus. Und so ist es auch sinnvoll, wenn in Detmold, einem Haus, das auf Übertitel verzichtet, in einer Mischung aus Deutsch und Englisch gesungen wird...dieser Sprachen-Mix geht auf, hat etwas ganz Natürliches, wirkt nirgendwo künstlich...Der Sound überzeugt sowohl in den leisen, harten und kalten als auch in den swingenden, fröhlichen Songs bis hin zum Good Morning Starshine, der vom Ensemble mit Hilfe reflektierender Spiegel ins Publikum hinein gezaubert wird. .. Bis zum finalen Let the Sunshine In hat das Hair-Fieber längst das gesamte Publikum erfasst. […] “

Thomas Hilgemeier (Theater pur )

"Spätestens als das jubelnde "Let The Sunshine In" von der Bühne ins Publikum brandet, ist klar: Das Wagnis des Landestheaters Detmold, "Hair" auf den Spielplan zu setzen, ist geglückt... Regisseur Dirk Böhling hat eine Rahmenhandlung geschaffen: Eine älter gewordene Sheila erinnert sich an den "Summer of love" und erzählt ihrem Enkel, wie das damals war...Dass er eine Bühnen-Show zünden kann, hat Böhling in vergangenen Produktionen am Landestheater schon mehrfach unter Beweis gestellt, und das gelang ihm auch diesmal bestens. Zumindest, nachdem die anfängliche, lippisch-reservierte Grundhaltung des Publikums gebrochen war. Das Publikum feierte die Premiere mit üppigem Applaus und erklatschte sich folgerichtig mehrere Zugaben."
Barbara Luetgebrune (Lippische Landes-Zeitung)

"...ein so einfacher wie genialer Trick, das Ganze als Rückblende zu inszenieren. Ein 65. Geburtstag wird gefeiert... Es ist deren eigene Zeitreise in die Vergangenheit: Und schon beginnt das Musical. ... Kiffen, lieben, faulenzen, protestieren, revoltieren – dies alles im „Zeitalter des Aquarius". Regisseur Dirk Böhling setzt die Geschichte gekonnt und ansprechend um...Was an diesem Premierenabend immer auch spürbar bleibt: der politische Anspruch dieses Musicals, die Kritik am Establishment, die Anti-Kriegs-Haltung der Hippies.
Christoph Schulte im Walde (Westfälische Nachrichten)